Warum ChatGPT jetzt dringend zahlende Kundschaft braucht – RND

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Sam Altman, Geschäftsführer (CEO) von OpenAI und Erfinder der KI-Software ChatGPT, nimmt an der Technische Universität München (TUM) an einer Podiumsdiskussion teil. (Archivbild)
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
Der Chatbot hat zwar einen globalen Hype ausgelöst, doch die Macher müssen dafür einen hohen Preis bezahlen. Jetzt sollen die Einnahmen massiv steigen, und zwar mit einer neuen Version von ChatGPT speziell für Unternehmen. Allerdings zeigen Tests, dass die Qualität der künstlichen Intelligenz massiv nachlässt.
Frankfurt am Main. Das soll wohl wie das Durchstarten eines Start-ups wirken. Laut US-Medienberichten will OpenAI, der Macher von ChatGPT, in den nächsten zwölf Monaten den Umsatz über die Marke von einer Milliarde Dollar hieven. Was ein gewaltiger Sprung wäre. Gelingen soll er mit einer neuen Bezahlversion des Chatbots – speziell für Unternehmen. Doch hinter dem Unterfangen stehen viele Fragezeichen.
OpenAI hat sich innerhalb weniger Monate einen Kultstatus in der Hightechbranche erarbeitet. Im November vorigen Jahres wurde das sogenannte generative Sprachmodell den Onlinenutzern in aller Welt kostenlos zugänglich gemacht. Der Chatbot, der mit künstlicher Intelligenz arbeitet, antwortet minutenschnell auf schriftliche Anfragen. Er kann Gedichte reimen und Songs komponieren, Computerprogramme schreiben und kurze Aufsätze jeglicher Art verfassen. Besonders bei Schülern und Studenten ist er beliebt.
Das Unternehmen wird vom IT-Riesen Microsoft massiv unterstützt. Der Konzern hat OpenAI 10 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Insgesamt beläuft sich der Wert des Start-ups auf rund 27 Milliarden Dollar – das ist eine Größenordnung, die immerhin dem Nivea-Konzern Beiersdorf oder dem weltweit größten Nutzfahrzeughersteller Daimler Trucks entspricht. Dabei hat OpenAI im vorigen Jahr gerade einmal Einnahmen von 28 Millionen Dollar eingefahren. Der Finanzdienst Bloomberg berichtet nun, das Unternehmen fahre bereits monatlich Einnahmen von etwa 80 Millionen Dollar ein. Mit der angestrebten Milliarde im Jahr, über die der US-Branchendienst The Information zuerst berichtete, würden also die Einnahmen binnen kürzester Zeit um das 35-Fache geradezu explodieren.
Eine Bezahlversionen wurde inzwischen eingeführt. Zu den 1,7 Milliarden Nutzern sollen bereits Hunderte große Konzerne gehören. Zudem wurde Unternehmen gegen Geld der Zugang zur Programmierschnittstelle gewährt, womit ChatGPT mit allen möglichen anderen Apps verknüpft werden kann. Der nächste logische Schritt ist eine erweiterte Version für Firmen, die gerade vorgestellt wurde. Aber Brad Lightcap, Chef des operativen Geschäfts von OpenAI, wollte bei der Präsentation der Pläne keine genaueren Informationen über Preise nennen. Diese würde variieren, basierend auf den speziellen Bedürfnissen der Unternehmen.
Das Firmen-ChatGPT soll vor allem mehr Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten. Der Hintergrund: Das ständige Trainieren des Algorithmus ist das A und O bei künstlicher Intelligenz. OpenAI nutzt dafür bislang die Anfragen der Nutzer. Diese können zwar die Nutzung der Daten für diese Zwecke ablehnen, allerdings filtert dann die Software doch noch immer personenbezogene Daten heraus.
Viele große Unternehmen haben deshalb ihren Beschäftigten die Nutzung von ChatGPT am Arbeitsplatz untersagt – darunter sind auch Techriesen wie Apple. Die Manager befürchten vor allem, dass via Chatbot Betriebsgeheimnisse in falsche Hände geraten könnten.
Diesen Vorbehalten wollen die Leute von OpenAI nun entgegentreten: Es wird versichert, dass Anfragen oder andere Daten von Firmenkunden nicht zum Training der KI verwendet würden. Außerdem würden die Chats verschlüsselt.
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Ein anderes Thema, das Unternehmen verunsichert, sind die inzwischen vielfach dokumentierten Falschinformationen und frei erfundenen Aussagen, die ChatGPT in die Welt gesetzt hat. Lightcap betonte, diese Probleme seien mit der jüngsten Version (ChatGPT 4), die seit März online ist, weitgehend behoben. „Wir wollen das Modell mit der höchsten Qualität, das beste Modell, liefern“, sagte der Manager.

Der Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Sam Altman, hat sich für eine staatliche Regulierung von künstlicher Intelligenz ausgesprochen.
© Quelle: Reuters
Ob dieses Versprechen eingehalten werden kann, ist allerdings fraglich. Tests von Forschern der renommierten Universitäten von Stanford und Berkeley haben ergeben, dass sich vielfach die Qualität der Antworten von ChatGPT massiv verschlechtert hat. So wurde bei mathematischen Aufgaben zur Bestimmung von Primzahlen nur noch eine Genauigkeit von 2,4 Prozent erreicht. Gerade mal 10 Prozent der automatisch erzeugten Computerprogramme waren direkt ausführbar, mehr als 50 Prozent waren es zuvor gewesen. Die Wissenschaftler vermuten, dass vermeintliche Verbesserungen, die zum Beispiel rassistische Aussagen oder das Verbreiten von Verschwörungstheorien verhindern sollen, die Performance der KI beeinträchtigen und damit kontraproduktiv wirken.
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Zudem: Inzwischen ist die Konkurrenz für ChatGPT groß. So hat Google mitgeteilt, dass die Cloudsparte des Konzerns mittlerweile mehr als 100 leistungsstarke generative Sprachmodelle anbietet, unter denen Firmenkunden frei wählen können, um sie in ihre Anwendungen zu integrieren.
OpenAI erhofft sich nun einen Wettbewerbsvorteil auch dadurch, dass gewerblichen Nutzern die Möglichkeit gegeben wird, längere und komplexere Eingabeaufforderungen zu formulieren. Außerdem werden zusätzliche Datenanalysefunktionen und kürzere Rechenzeiten versprochen.
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Dass OpenAI nun massiv in die Monetarisierung ihres KI-Produkte einsteigt, hat offenbar auch mit der finanziell prekären Lage des Unternehmens zu tun – den steigenden Umsätzen zum Trotz. Firmenchef Sam Altman hatte bereits Ende vorigen Jahres die hohen Betriebskosten beklagt. Die künstliche Intelligenz verlangt immense Rechenleistung. Die Aufwendungen sollen Medienberichten zufolge 700.000 Dollar pro Tag betragen. Im vorigen Jahr ist nach Angaben von The Information ein Verlust von insgesamt 540 Millionen Dollar aufgelaufen, der auch auf die Weiterentwicklung der Software zurückzuführen ist. Es kursieren sogar bereits Spekulationen, dass Ende des Jahres die Insolvenz des Start-ups drohen könnte. Entscheidend wird nach Ansicht von Branchenkennern sein, wie lange Microsoft bereit ist, Geld in OpenAI zu stecken.
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source

Jesse
https://playwithchatgtp.com